Die Feldsteinkirche

Zur Baugeschichte der Kirche

An der heutigen Kirche lassen sich 4 Bauphasen nachweisen. Die Siedler errichteten vermutlich zuerst eine Holzkirche, denn die Lage der einstigen Ständer der Holzkonstruktion sind noch im bestehenden Mauerwerk nachweisbar. Später wurden die Feldsteinwände um die Ständer herum gemauert.

In einer zweiten Bauphase zwischen dem 16. und 17. Jahrhundert entstanden die beiden Langhauswände, die Westwand und der Chor. Als Baumaterial wurden unbehauene und teilbehauene Feldsteine, Backsteine und Ziegelreste verwendet. Der eigenartige Vorsatz zwischen Langhaus und Chor kommt dadurch zustande, da man das Mauerwerk des Chores außen vor die bestehenden Holzständer, im Schiff aber dazwischen gesetzt hat, um innen eine geschlossene Wand zu erreichen. Die rechte Leibung des Eingangs und Teile des Türbogens sind ebenfalls dieser Zeit zuzuordnen.

Beim 3. Bauabschnitt handelt es sich wahrscheinlich um den Wiederaufbau der Kirche nach dem Dreißigjährigen Krieg. Es entstanden unter anderem das Chormauerwerk über den wenigen verbliebenen alten Mauerresten, die drei Chorfenster und die äußere backsteinstarke Wandschale der Westfassade. Das Fachwerktürmchen mit der Glocke ist um 1700 dazugekommen.

Die letzte große bauliche Veränderung ist 1906 vorgenommen worden. Im 4. Bauabschnitt wurde die gesamte Kirche um ca. 80 cm erhöht. Es entstanden unter anderem die Dachkonstruktion, das Fenster in der Nordwand des Schiffes, die Holzbalkendecke und die Empore.

Im Sommer 2002 begann die Verjüngungskur des durch den Zahn der Zeit und das Explosionsunglück in der WASAG von 1935 stark in Mitleidenschaft gezogenen Gebäudes. Im Frühling 2003 konnte die Hauptsanierung abgeschlossen und die Kirche wieder für Besucher geöffnet werden. Nach erfolgreicher Innensanierung wurde die Kirche am 12. September 2004 offiziell wieder eingeweiht. Der sächsische Holzbildhauer Thomas Fauck schuf den Altar und das Lesepult aus Robinienholz.

Die Glocke

Sie erzählt ihre Entstehungsgeschichte selbst:

GOSS MICH MICHAEL WEINHOLDT IN DRESDEN
DURCH MILDE BEYSTEUER GUTHERLIGER CHRISTEN
BINN ICH ANNO 1700 GEGOSSEN UND BEY DIESER
KIRCHEN ZU DES GROSSEN GOTTES EHREN UND
GEMEINEN NUTZEN ANGESCHAFFET WORDEN.

Die Glocke wurde 2003 aus Mitteln der VR-Stiftung der Volksbanken und Raiffeisenbanken in Norddeutschland saniert und erklingt seit dem mit elektrischem Läutwerk versehen wieder regelmäßig.

In dem Video von Hendrik Hopfenblatt ist die Glocke ab 1:53 zu hören. Es werden weitere Kirchen und deren Glocken aus den umliegenden Dörfern vorgestellt:

Der Kirchhof

Alte Grabsteine wie die steinerne Eiche erinnern an den Jahrhunderte alten Friedhof, der um die Kirche angelegt war und bis 1914 genutzt wurde. Schlehengebüsch, Eichen und Linden laden zum Verweilen und Innehalten ein.

Heutiger Zustand
Im heutigen sanierten Zustand kann die Kirche wieder für Gottesdienste und vielfältige andere Veranstaltungen genutzt werden.
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